Die Zeitmaschine von H.G. Wells

Also wenn es einen absoluten Science Fiction Klassiker gibt, dann ist es Die Zeitmaschine von H.G. Wells.

Der Roman hat nicht nur den Zeitreise-Roman als solchen, sondern die moderne Science Fiction Literatur insgesamt, mitbegründet.

Dennoch hatte ich die Zeitmaschine noch nie gelesen. Ich konnte mich dunkel an den Film von 1960 erinnern.

Der Film hatte mich trotz seiner etwas angestaubten Machart schwer beeindruckt vor etlichen Jahren.


Neuausgabe von DTV

Dann habe ich die Neuausgabe von Die Zeitmaschine aus dem DTV Verlag in die Hände bekommen und innerhalb weniger Stunden verinnerlicht.

Ich muss sagen, es war ein erstaunlich zeitloses Leseerlebnis, um ein Wortspiel zu bemühen.

Der Roman entstand ja vor mehr als 100 Jahren, ihn zu lesen war also im gewissen eine Zeitreise an sich.

Trotzdem gab es anders als in schlechten SF-Geschichten älteren Datums so gut wie keine Anachronismen die Einem Alles verderben.


Zurück in die Zukunft

Eher war es ganz angenehm in Nebensätzen von Öllampen und Droschken zu lesen bevor es zurück in die Zukunft geht.

Schließlich ist der Zeitreisende um den es geht ein Mensch dessen Gegenwart tatsächlich im späten 19. Jahrhundert stattfindet.

Wells denkt dabei die Entwicklung seiner damaligen Epoche zu Ende.

Was würde geschehen wenn das Auseinanderdriften der gesellschaftlichen Schichten Hunderttausende von Jahren so weiter gehen würde?

Wäre die Unter- und Oberschicht am Ende noch die selbe Spezies?

Seine Vision ist so radikal und einleuchtend, dass das Buch auch über ein Jahrhundert später nichts an Eindringlichkeit verloren hat.

In der Tat war Wells also der Zeit mehr als 100 Jahre voraus.

Wells entgeht auch der Versuchung kurzfristige Änderungen der Technik und dergleichen schildern zu wollen.


Unvorstellbarer Zeitsprung vorgestellt

Er setzt seinen Zeitsprung unheimlich weit nach vorne, die Hauptgeschichte spielt über 800.000 Jahre in der Zukunft.

Technologie im gewöhnlichen Sinn ist in dieser Zeit vom Erdboden – im wahrsten Sinne des Wortes – verschwunden.

Die Geschichte dreht sich um menschliche und gesellschaftliche Entwicklung, auch um Evolution.

Wells Zukunft scheint zunächst eine positive Utopie zu sein doch nach und nach erkennen wir, dass es eher eine Endzeitgeschichte ist. Wir sehen geistigen Niedergang allenthalben.

  • Verfall
  • Schwäche
  • Naivität
  • Gleichgültigkeit

wären schon schlimm genug, aber dann erfahren wir noch mehr. Die infantilen Eloi, welche die Erde bevölkern, sind nicht allein auf dem Planeten.

Eine weitere, scheinbar teils intelligente Spezies, bevölkert diese ebenfalls: Die Morlocks oder Morlocken.

Das friedliche Zusammenleben der beiden Spezies ist es leider nur auf den ersten Blick. Bei näherem Hinsehen muss der Protagonist eine schreckliche Wahrheit erkennen.

Die Eloi und die Morlocks stehen in einer Abhängigkeit zueinander die jenseits der Zivilisation ist.

  • Wird der Zeitreisende seine Gefährtin von den Eloi retten können?
  • Wird er den Gefahren dieser Zeit trotzen und entrinnen können?
  • Wird er ins 19. Jahrhundert zurückkehren in in einer anderen Zeit enden?

Wells Zeitmaschine ist ein Zeitreise-Roman der Pflicht für Alle ist die sich jemals an das Thema Zeitreisen heranwagen wollen.


Mehr zur Zeitmaschine

Wer noch ein wenig mehr über die Geschichte an sich erfahren will, kann sich noch die folgende Rezensionen, Reviews und Kritiken in anderen Blogs anschauen:

  1. H.G. Wells: Die Zeitmaschine | Literatur Blog
  2. Die Zeitmaschine | Quantenwelt
  3. H. G. Wells – Die Zeitmaschine: Buchbesprechung

Das Einzige was am am von DTV herausgegebenen Buch störte waren die systematischen Druckfehler die an einigen Stellen auftraten.

Buchstaben waren verschoben und klebten quasi am nächsten Wort, so, dass manche Textstellen kaum leserlich waren. Dafür ist die Cover-Gestaltung von HR Giger umso positiver anzumerken.

Seitdem hat die aktuelle Ausgabe jedoch ein anderes Cover erhalten. Dies ist zwar zugänglicher, allerdings auch etwas langweilig und stereotyp. Daher zeige ich nur das von Giger.