Spin von Robert Charles Wilson

Spin von Robert Charles Wilson ist ein Zukunftsroman der eigentlich gar nicht wie Science Fiction anmutet. Im Grunde genommen wird eine Liebes- und Familiengeschichte erzählt über einen Zeitraum von vielleicht 50 Jahren. Doch etwas stimmt nicht und zwar mit dem Planeten.

Die Erde wird am Anfang der Geschichte von einer Art Barriere umfasst oder auch verschlungen die unseren Heimatplaneten nicht nur gegen den Weltraum abschirmt sondern vielmehr Einfluss hat.

Nichtsdestotrotz wird die Geschichte sehr nah an den Personen erzählt, vor Allem Tyler Dupree, sowie den Geschwistern Jason und Diane.

Statt Roboter und Raumschiffe gibt es hier Handys und Autos wie auch bei uns sozusagen.

Es gibt religiöse Fanatiker und auf den amerikanischen Präsidenten ist wieder mal Verlass wen es darum geht weltweit und darüber hinaus Macht auszuüben. Wir sind also in einer Welt die uns sehr bekannt erscheint. Trotzdem gibt es einen gewaltigen Unterschied, eben den Spin. Doch selbst die herab fallenden Satelliten werden schnell mit sehr hoch in der Atmosphäre befindlichen Ballons ersetzt und so funktioniert das Handy wieder.

Im Laufe der Zeit wird Spin zu einer Art Dystopie. Von der SF gewohnte Motive wie

  • Zeitreisen
  • Außerirdische
  • AI
  • Marsianer

tauchen auf doch allesamt anders als erwartet und zudem wiederum durch die Brille aus Normalität. Es gibt Klassenunterschiede, Ärzte, Verbrechen also alles das was uns auch so umgibt.
Robert Charles Wilson erreicht durch diesen Kunstgriff eine sehr eindringliche Darstellung.

Wir können nicht teilnahmslos das abgehobene Geschehen betrachten sondern sind mittendrin weil der Alltag unserem gleicht.

Manche Leute stört das, mich zu Anfang übrigens auch, aber nach einer Weile macht es auch die Unwahrscheinlichsten Dinge realistisch. Denn was Spin im Laufe der Geschichte an Möglichkeiten aufzeigt geht stellenweise weit über die Ideen der konventionellen Phantastik hinaus.

Ich war angenehm überrascht über eine Vielzahl von Einfällen die mir so noch nicht begegnet waren, weder in meiner Lektüre noch bei Comics oder bei Filmen. Die 550 Seiten es Romans waren schneller vorbei als zunächst erwartet.

Das Buch ist also für all die sehr empfehlenswert die eine realistisch Darstellung von außerirdischer Intelligenz, Zeitverwerfungen, der Besiedelung des Mars und deren realen Folgen auf die Menschheit.

Robert Charles Wilson ist eine Entdeckung über die ich ganz froh bin.

Ich war langsam müde Bücher aus den Fünfzigern bis Siebzigern des 20. Jahrhunderts zu lesen auch wenn sie immer noch aktuell sind. Der Autor wird übrigens in Kürze in Deutschland erwartet und zwar zur Dort.con am 9/10 April.

Spin von Robert Charles Wilson ist beim Heyne Verlag erschienen. Christain Seip hat das Werk auch kurz zusammengefasst.